Bewegte Diskussion beim 8. Landshuter Business Management Forum
Den Einstieg machten meine beiden wunderbaren Kollegen.
Prof. Dr. Robin Hau: Die Generationen unterscheiden sich viel weniger als es die Etiketten Boomer, Gen X, Y und Z vermuten lassen. Die Jungen von heute sind im Wesentlichen wie die Jungen von früher. Was es gibt, ist ein Normen- und Wertewandel. Robin zeigte dies anhand der Daten des Sozioökonomischen Panels. Gründe für verzerrte Darstellungen sieht er u.a. in Eigeninteressen von Studienmachern und Medien. Außerdem würden Führungskräfte den heutigen Durchschnitt mit ihrer eigenen Erinnerung vergleichen. Robin konnte anhand von Studien und statistischen Analysen zeigen, dass Arbeitgeberattraktivität nur minimal durch Generationeneffekte erklärt werden kann.
Seine Schlussfolgerung: Nicht fragen: Was ist anders an den jungen Leuten? Sondern: Was ist heute anders? Seine Empfehlung frei nach Dale Carnegie: ehrliches Interesse, aufrichtige Wertschätzung, authentisch sein und zuhören!
Prof. Dr. Josef Fischer: Teams leben von Unterschieden. Was wäre der FC Bayern ohne Müller und Musiala? Vielfältige Kompetenzen würden zu positiven Effekten führen, Grüppchenbildung dagegen zu negativen. Führung macht den Unterschied, betonte Josef. Sie muss dafür sorgen, dass sich alle an gemeinsamen Zielen orientieren, unterschiedliche Fähigkeiten anerkennen und erkennen, dass sie gemeinsam etwas bewegen zu können.
Sein Fazit: Fachliche Kontroversen ermöglichen, aber emotionale Spannungen verhindern. Unterschiedliche Sichtweisen sind produktiv für Innovation. Emotionale Auseinandersetzungen schaden jedem Team.
In der anschließenden Diskussion ging es ans Eingemachte. Gäste im Publikum konnten auf der Bühne mitzudiskutieren. In der Fishbowl haben Unternehmensvertreter und Studierende kritisch nachgehakt und Positionen aus eigener Erfahrung formuliert. Mitgenommen habe ich folgende Aussagen:
- Nicht jede Arbeitsgruppe ist ein Team.
- Du oder Sie muss man klären.
- Führung ist keine Einsteiger-Position.
- Respekt kann nicht eingefordert werden.
- Kommunikation ist der Schlüssel.
- Miteinander reden, nicht übereinander!
(Foto: Magdalena Hetz, Hochschule Landshut)
