Eindrücke von einer Diskussion im PresseClub München
Meine Gesprächspartner, die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Ursula Münch und der Fraktions-Vize der bayerischen Grünen, Florian Siekmann, sehen beide die negativen Folgen des Rückgangs der Gatekeeper-Funktion der klassischen Medien, der Beschleunigung der News Cycles und der großen Macht der Bilder.
Münch zeigte sich als analytische Beobachterin abgeklärt: SocialMedia müsse nicht jeden erreichen, aber Substanz liefern. Wahlbeteiligungen von 65 Prozent seien okay, und dass manche nicht politisiert sind, müsse kein Nachteil sein. Von der Politischen Kommunikation wünscht sie sich ein besseres Maß im Umgang mit komplexen Themen.
Siekmann berichtete von seinen eigenen Erfahrungen als jüngster Abgeordneter im bayerischen #Landtag und zeigte sich stark engagiert: Er ist von Nahbarkeit und Offline-Kommunikation überzeugt. Er geht an Schulen, spricht mit Mittelschülern und macht Haustürwahlkampf. Und über die sozialen Medien erreicht er auch Menschen, indem er über Bande spielt. An den klassischen Medien sieht er kritisch, dass sie über Ankündigungen berichten, aber nicht mehr, was daraus wird.
Zum Schluss wurde es nochmal kontrovers, als es um die Frage ging, ob Unternehmen Haltung zeigen sollen und sich zu gesellschaftlichen Themen äußern, oder ob weiter gilt „the busines of business is business“ (Milton Friedman). Am Ende waren sich Führungskräfte und Kommunikator:innen aus Unternehmen, Institutionen und Agenturen einig: Ja, aber nur wenn die Themen im Zusammenhang mit der eigenen Geschäftstätigkeit stehen.